Freitag, 18. Oktober 2013

Peking. Tag 2: Powersightseeing

Mehr oder weniger ausgeschlafen sollte unser Sightseeing-Trip in Peking beginnen. Direkt am Hostel konnten wir uns Fahrräder ausleihen, die zwar nicht sehr bequem, aber dafür äußerst zweckmäßig waren. Peking ist eine super Stadt, um mit dem Rad von A nach B zu gelangen, da die Stadt in etwa so flach wie Holland ist. J

 Unsere Räder. Bequem ist anders.

Begonnen haben wir unsere Tour an den Trommel- und Glockentürmen. [Diese stehen bereits seit 1420 dort und informierten die Pekinger über Tages- und Nachtbeginn.] Bereits nach 10 Minuten Fahrt, kamen wir dort an und erklommen den Trommelturm. Wir hatten etwas Glück und 5 Minuten nach unserer Ankunft begann das Trommelspiel auf den großen Trommeln, die teilweise einen Durchmesser von 1,5 m haben. Der Glockenturm war nicht allzu interessant, da die Glocke von Gerüsten umgeben war.

 Oben im Trommelturm

Kleine Rast in einem Hutong.

Weiter ging es mit dem Rad Richtung Süden. Wir durchquerten kleine Hutongs und eine große Hauptstraße ehe wir am Südeingang der verbotenen Stadt, dem ehemaligen Kaiserpalast, angekommen sind. [1420 wurde die „Stadt in der Stadt“ fertig gestellt und bis 1920 durfte die Öffentlichkeit diesen Ort nicht betreten. Insgesamt wohnten 24 Kaiser dort und rund 3000 Menschen lebten in der verbotenen Stadt unter der letzten Dynastie, was für die Bewohner aber eher einem luxuriösen Gefängnis glich, da sie kaum Bewegungsfreiraum hatten.] Nachdem Anna uns ein wenig über die verbotene Stadt informiert hatte, betraten wir den Palast auf eigene Faust. Unser mitgenommener Reiseführer erwies sich als äußerst hilfreich, um zu verstehen, was wir uns denn so anguckten. Stets las Anna die entsprechende Passage vor, sodass wir „voll den Durchblick“ über die einzelnen Gebäude hatten. Wir passierten das Tor der Höchsten Harmonie, die Halle der Höchsten Harmonie, die Halle der Harmonie der Mitte, die Halle der Harmoniewahrung,… und schließlich freute sich Kim durch das Tor der Himmlisch-Männlichen Klarheit zu laufen. Zwischendurch legten wir eine Fotopause ein und erfreuten uns an der Selbstauslöser-Funktion. Wir haben uns ein ruhiges Plätzchen gesucht, an dem nicht allzu viele Menschen entlanggelaufen sind.


 Voll in action!

Im Hintergrund irgendein super Gebäude. ;-)

Weiter haben wir einen Blick auf den größten Drachenreliefstein des Palastes geworfen, [der nur im Winter zum Palast gebracht werden konnte, da extra Eisbahnen für diesen gegossen werden mussten, auf denen er zum Palast gezogen werden konnte]. Nach weiteren Hallen und Toren ging die Motivation langsam dahin, sodass wir uns nach ca. 3 Stunden auf den Weg zum Ausgang machten. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so lange dort aufhalten kann!

 Zum Abschluss in der verbotenen Stadt noch schnell ein Foto...

Da wir zu faul waren, zum Tiananmen rüber zu laufen (er ist direkt gegenüber vom Südausgang), sind wir mit dem Rad weiter zum Himmelsaltar gefahren. Auf dem Weg haben wir noch kurz Halt am nationalen Theater (sehr schönes Bauwerk) gemacht… Am Himmelsaltar, bzw. an dem dazugehörigen Park, angekommen, liefen wir den Park entlang und trafen zuerst auf Halle des Erntegebets. Mehr als ein paar Fotos konnten wir diesem „vollkommensten und großartigstem Werk klassischer chinesischer Baukunst“ aber nicht abgewinnen. Auch das kaiserliche Himmelsgewölbe und die Echomauer fanden wir nicht besonders spannend. Vielleicht lag es an der Anstrengung, vielleicht an den aufgezogenen Wolken, aber wirklich beeindruckend war das alles nicht. So gingen wir mit etwas größeren Erwartungen zum eigentlichen Himmelsaltar. Aber der war noch enttäuschender als die vorherigen Bauwerke, da es sich lediglich um eine dreistufige Altarterrasse handelte, ohne viel Schnick-Schnack.

 Das nationale Theater.

Halle des Erntegebets. 

Zum Ende unserer Fahrradtour sind wir etwa 7 km zurück zum Kohlehügel gedüst. Von dort, so sagte man uns, habe man eine tolle Aussicht auf die Stadt. Und tatsächlich, pünktlich zum versmogten Sonnenuntergang konnten wir die Aussicht auf die verbotene Stadt und Peking genießen.

Der Blick vom Kohlehügel auf die verbotene Stadt.


Nach einer kurzen Verschnaufpause sind wir dann die letzten 4 km zurück zum Hostel gefahren, wo wir uns kurz fertig gemacht, Internet genutzt und Sachen abgelegt haben. Am Abend trafen wir uns dann endlich mit den anderen Paderbornern, die auch am ASBE-Programm teilnehmen. Mit Hilfe eines Reiseführers suchten wir ein nettes Restaurant auf, welches Pekingente serviert. Mit 8 Leuten kamen so einige sehr leckere Gerichte auf den Tisch und auch die Ente, welche mit Haut in kleine Wraps inkl. Soße, Gurke, etc. gewickelt wird, schmeckte lecker. Nach einem gemeinsamen Cocktail am Houhai-See und der krampfhaften Suche nach einem günstigen Taxi, sind wir dann abends wieder müde ins Bett gefallen. 

Treffen mit den Paderborner Pekingern. 

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